Ein Fall von Sabotage in Berlin hat zu erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr geführt. Die Täter hatten es auf verschiedene Bahnstrecken rund um die Hauptstadt abgesehen und legten diese durch Brandstiftung lahm. Zum derzeitigen Stand der Ermittlungen lässt sich noch nicht sagen, ob es sich bei der Sabotage um eine politisch motivierte Straftat handelte oder ob eher „Dummer -Jungen- Streiche“ dahintersteckten.
In der Umgebung von Berlin kam es zu zwei Brandanschlägen. Betroffen waren die Brandenburger Bahnhöfe Groß Behnitz und Finkenkrug (Havelland), bei denen jeweils Feuer in einem Kabelschacht sowie einer Signalanlage gelegt wurde. Die Folge war eine Sperrung der Bahnstrecke zwischen Berlin und Hannover sowie der Strecke zwischen Berlin und Hamburg. Diese Sperrung dauerte über den gesamten Samstag an und führte dazu, dass Reisende nach Hamburg über Schwerin fahren und zwei Stunden längere Fahrzeit in Kauf nehmen mussten.
Die Sabotage zeigte auch auf dem Weg nach Hannover negative Folgen, die jedoch nicht ganz so gravierend ausfielen. Hier lagen die Verzögerungen im Schnitt zwischen 30 und 45 Minuten, da die Züge über Magdeburg fahren konnten. Betroffen waren auch nur die Züge mit Ziel Köln oder Düsseldorf.
Die Strecke zwischen Berlin und Hamburg blieb auch am Sonntag weiter gesperrt. Zu diesem Zeitpunkt existierten auch keinerlei Prognosen über einen problemlose Weiterbetrieb. Entsprechend ist es durch vergleichsweise einfache Sabotage gelungen, den Bahnverkehr für mindestens zwei Tage lahm zu legen.
Die Polizei Brandenburg hat ihre Ermittlungen aber schon aufgenommen. Nach derzeitigem Stand wird vor allem in Richtung von Neonazi-Kreisen ermittelt. Hintergrund war eine Demonstration, die am Samstag in Berlin- Spandau stattfand. Es ging dabei um ein Gedenken an den ehemaligen Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß, der sich in einem dortigen Gefängnis vor genau 30 Jahren das Leben nahm.
Sabotage gilt grundsätzlich als Straftat und könnte auch die Ermittler der Bundespolizei auf den Plan rufen. Für den Fall, dass die Taten eindeutig nachgewiesen werden können, drohen sogar Freiheitsstrafen, da sicher auch Gefahren für Leib und Leben der Bahnreisenden in Kauf genommen wurden.
Quelle: Spiegel