In der Eifelstadt Bitburg ist es zu einem besonders schweren Fall von Versicherungsbetrug gekommen. Vor dem zuständigen Landgericht Trier steht derzeit eine 36 Jahre alte Frau, der Brandstiftung vorgeworfen wird. In diesem Kontext hatte die mutmaßliche Brandstifterin auch versucht, Geld von ihrer Hausratversicherung zu erschleichen, was allerdings nicht gelang. Der Fall ereignete sich bereits Ende Oktober 2013, wird jedoch erst jetzt vor Gericht verhandelt.
Seinerzeit bewohnte die spätere Brandstifterin eine Dachgeschosswohnung in einem Mehrfamilienhaus in Bitburg. Folgt man der Anklage, so steckte diese in ihrer Wohnung mehrere Umzugskartons an und verursachte dadurch einen umfangreichen Brand. Nach der Brandstiftung verließ die Bewohnerin ihre Wohnung und sorgte somit dafür, dass sich die Flammen ungehindert ausbreiten konnten. Das Feuer erfasste schließlich das gesamte Obergeschoss des Hauses und griff zudem auf eine benachbarte Scheune über. Die Folge war eine teilweise Zerstörung der Gebäude, während glücklicherweise keinerlei Personen verletzt wurden.
Der Hausbesitzer bezifferte den entstandenen Schaden auf fast 280.000 Euro. Besonders pikant ist dabei der versuchte Versicherungsbetrug durch die Brandstifterin. Diese reichte einen Tag nach dem Inferno eine Liste der zu Schaden gekommenen Gegenstände bei ihrer Hausratversicherung ein und bat um eine Regulierung des Schadens. Das Versicherungsunternehmen verweigerte jedoch die Zahlung, was sicherlich auch an den zwischenzeitlich eingeleiteten Ermittlungen lag.
Vor Gericht könnte der 36-Jährigen nun eine Haftstrafe drohen. Der Versicherungsbetrug allein ist schon eine schwere Straftat. Hinzu kommt die schwere Brandstiftung und das In-Kauf-Nehmen von Gefahren für Leib und Leben der anderen Hausbewohner. Wann vor dem Trierer Landgericht das Urteil gesprochen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Ebensowenig wurde berichtet, ob die Frau zu einem Geständnis oder einer Mitwirkung bereit ist oder die Tat abstreitet.
Versicherungsbetrug wird immer wieder in Form von Brandstiftung versucht. Die wenigsten Brandstifter gehen jedoch davon aus, dass nach jedem Brand umfassende Ermittlungen stattfinden und ein vorsätzlich gelegtes Feuer nahezu immer entdeckt wird. Entsprechend enden derartige Fälle fast immer mit einer Verurteilung vor Gericht, was eigentlich eine abschreckende Wirkung haben sollte.
Quelle: SWR Aktuell