Ermittlungen in Großkrotzenburg haben zu einem großen Schlag gegen einen Drogenhändlerring geführt. Initiiert von der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg, wurde im Grenzgebiet zwischen Bayern und Hessen Ende Juli zehn Wohnungen durchsucht, von denen sich zwei in Großkrotzenburg befanden. Vorangegangen waren bereits Ermittlungen in Kahl, in deren Kontext zwei Männer im Alter von 25 und 27 Jahren festgenommen wurden. Beiden wird derzeit vorgeworfen, sowohl mit Marihuana als auch mit Amphetaminen zu handeln. Des Weiteren wurden im Kontext dieser Festnahme Waffen gefunden, was auf die Gefährlichkeit der beiden Straftäter schließen lässt.
Die Ermittlungen in Großkrotzenburg richteten sich nun auf das Netzwerk hinter dem Drogenhandel. Aus diesem Grund wurde bei weiteren Personen gesucht, wobei nicht nur die Kriminalpolizei sondern auch operative Kräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei mitwirkten. Betroffen war sowohl der Raum Aschaffenburg als auch Alzenau und Großkrotzenburg.
Im Rahmen ihrer Ermittlungen konnte die Polizei sowohl Marihuana, wenn auch in kleinen Mengen, als auch neun Cannabispflanzen sicherstellen. Des Weiteren wurden Utensilien für den Drogenkonsum, ein möglicherweise gestohlenes Fahrrad, Pyrotechnik, die nicht legal ist sowie mehrere Tausend Euro beschlagnahmt. Das Geld könnte aus vorangegangenen Drogengeschäften stammen.
Die Hauptverdächtigen sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft und sehen ihrem Prozess entgegen. Die nun in Großkrotzenburg und den anderen Orten angetroffenen Personen sind allesamt im Alter zwischen 22 und 31 Jahren. Ermittelt wird durchweg wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtmG). Nach Beendigung der Durchsuchung und Feststellung der Personalien sowie eine umfangreichen Befragung kamen alle Beteiligten zunächst einmal wieder auf freien Fuß.
Folgt man Statistiken, so hat der Handel mit Drogen im letzten Jahr wieder zugenommen. Besonders beliebt sind in diesem Kontext Cannabis-Produkte, zu denen auch Marihuana zählt. Nicht zuletzt, weil diese Drogen in den Niederlanden und anderen europäischen Ländern toleriert wird, wird vielfach von einem Kavaliersdelikt gesprochen, was aber gemäß Rechtsprechung nicht der Fall ist. Amphetamine gelten hingegen als deutlich problematischer und können weit größere Schäden für die Gesundheit der Konsumenten bedeuten.
Quelle: Hanauer Anzeiger