Brennende Autos als Form von Protest gleich schon einem Ritual. Sowohl in Berlin als auch in Hamburg kommt es immer wieder dazu, dass Fahrzeuge in Brand gesetzt werden, um auf diese Weise eine politische Meinung kundzutun. In Hamburg Heimfeld hat es sich jedoch eher um einen Versicherungsbetrug gehandelt, der noch dazu in überaus ungeschickter Weise versucht wurde.
Es geschah im Umfeld der Proteste gegen den G20- Gipfel in der Hansestadt. Dass es hier immer wieder zu angezündeten Autos kommt, war einem 34-jährigen Mann offensichtlich bekannt. Seine Idee: das eigenen Auto anzünden und auf eine Schadensregulierung durch die Versicherung hoffen. Dummerweise wurde der Mann beim versuchten Versicherungsbetrug beobachtet. Das Fahrzeug vom Typ Daewoo ging zwar in Flammen auf, konnte jedoch schnell gelöscht werden.
Zeugen hatten den Mann dabei beobachtet, wie er das Feuer legt und alarmierten die Polizei. Diese konnten den Täter noch vor Ort dingfest machen und den Brand mit einem Feuerlöscher löschen. Die Ermittler stellten nicht nur einen mutmaßlichen Versicherungsbetrug fest, sondern wiesen auch noch 1,68 Promille im Blut nach. Mit anderen Worten: der Versicherungsbetrüger war sturzbetrunken, was jedoch sicherlich kein Grund für besondere Milde vor Gericht sein wird.
Im Rahmen eines Verfahrens könnte nun passieren, dass der Versicherungsbetrug bzw. der Versuch zu einem Erlöschen der Police führt. Zudem werden Fälle von Versicherungsbetrug in einer zentralen Datei abgelegt, sodass sich ggf. kein Unternehmen mehr findet, das dem Zündler eine neue KfZ-Haftpflicht anbietet. Damit nicht genug, denn Brandstiftung stellt auch dann einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr dar, wenn es sich um das eigene Auto handelt. Je nachdem, ob das Risiko übergreifende Flammen bestand, muss sich der 34-Jährige auch noch auf ein weiteres Verfahren gefasst machen.
Brandstiftung, um Versicherungsbetrug zu begehen, kommt immer wieder vor. In den meisten Fällen sind es jedoch Häuser und nicht Autos, die in Flammen aufgehen. Die Fälle sind jedoch vergleichbar und offenbaren, dass die Ermittlungen durch Polizei und Privatermittler der Versicherungen immer erfolgreicher werden.
Quelle: Hamburger Morgenpost