Unter der Bezeichnung „Escape Rooms“ hat sich eine neue Form von Detektiv -Spiel etabliert. Unter anderem in Hamburg versuchen sich die Mitspieler an kniffligen Ermittlungen oder lösen andere Aufgaben. Eine der Besonderheiten besteht darin, dass die komplette Spielhandlung in eine virtuelle Umgebung bzw. eine andere Zeit verlegt wird. Ein Beispiel ist das Ermitteln in einer Entführung aus dem Jahr 1929. In der konstruierten Handlung ist ein reicher Kaufmannssohn verschwunden und muss nun von den Hobby- Detektiven aufgespürt werden.
Anhand bewusst hinterlassenen Hinweisen stellt sich in diesem Fall heraus, dass der Kaufmann in unehrliche Geschäfte verwickelt war und möglicherweise von Konkurrenten aus dem Weg geräumt werden soll. Ob dies tatsächlich so ist, müssen zwei bis sechs Spieler in einem eigens für das Detektiv -Spiel inszenierten Raum herausfinden. Interessant an dem Spiel ist die Tatsache, dass die Spieler in dem Raum eingeschlossen werden und sich die Tür erst nach einer Stunde öffnet. Neben den Denksport-Aufgaben und der klassischen „Detektiv“- Arbeit müssen auch Geschicklichkeitsübungen absolviert oder Schlüssel gefunden werden. So entsteht ein komplexes Abenteuer, das der Handlung in zahlreichen beliebten Computerspielen ähnelt nur eben komplett real ist.
Bei den Escape Rooms handelt es sich um Fluchträume, wobei die Flucht aus dem Alltag erfolgt. Deutschlandweit nutzen mehr und mehr Paare oder Gruppen von Freunden diese Möglichkeit der Freizeitgestaltung und lösen kleine Aufgaben. Oftmals bestehen diese in einer Personensuche, wie beispielsweise im Spiel „Gewächshaus“, wo ein Gärtner verschwunden ist oder bei „Bibliothek“, in der die Suche nach einem Literaturprofessor in einem brennenden Haus auf dem Programm steht.
Besonders beliebt ist indes das „Gefängnis“, aus dem der Ausbruch gelingen muss. In diesem Fall ist das Eingesperrtsein integraler Bestandteil des Spiels und wird dadurch deutlich plausibler.
Eine Besonderheit besteht in einem eingeblendeten Monitor, dank dem stets Kontakt zu einem Spielleiter besteht. Dieser gibt bereitwillig Tipps, wenn die Ermittlungen in eine Sackgasse zu geraten drohen oder die Stimmung kippt. Allein in Deutschland existieren bereits mehr als 500 Escape Rooms, in Hamburg sind es derzeit 13 Anbieter.
Quelle: Bergedorfer Zeitung