Zum 15. Mal fand im Jahr 2017 die beliebte „Osterburger Schlammschlacht“ statt. Diesmal wurde die Sportveranstaltung jedoch von einem Fall von Sabotage überschattet. In dem Ort in der Altmark waren Wegweiser abhanden gekommen, sodass während des Duathlon-Rennens Verwirrung entstand. Der Cross-Duathlon-Wettkampf wird von den Triathlonfüchsen Osterburg ausgerichtet und zieht Sportlerinnen und Sportler aus der gesamten Region sowie anderen Landesteilen an.
Auf der Radstrecke war in großem Umfang Sabotage betrieben worden war. So fehlten in dem Wald hinter der Landessportschule (LSS) Osterburg sowohl ein Pfeil als auch Flatterband. Was auf den ersten Blick wie ein harmloser Streich wirkt, hat in diesem Fall dafür gesorgt, dass einige Radfahrer eine falsche Strecke fuhren und damit das Ergebnis verfälscht wurde. Erst eine Weile, nachdem die Sabotage bemerkt worden war, konnte ein Streckenposten für Abhilfe sorgen und dirigierte die Athleten auf den richtigen Weg.
Die Sabotage mag zwar nicht lebensbedrohlich oder gesundheitsgefährdend ausgefallen sein und auch ein Sachschaden war in diesem Fall nicht zu verzeichnen. Dennoch ist das Prinzip dahinter dasselbe und es wird die vielfach monatelange Vorbereitung der Sportlerinnen und Sportler gleichsam konterkariert. Bedenkt man, dass 65 Personen an der Veranstaltung teilnahmen, ist das Fehlen eines Einspruchs gegen das Ergebnis oder eines Protestes mehr als erstaunlich und zeugt von großer Souveränität.
Ermittlungen werden in diesem Fall wohl ebenfalls nicht aufgenommen, da der Fall letztlich doch eher als unbedeutend gelten kann. Es mag aber durchaus vermutet werden, dass derjenige, der dieses Mal die Sabotage ausgeübt hat, erneut zuschlägt und dass dabei auch Personen zu Schaden kommen könnten. Die Erfahrung zeigt, dass es sich bei Sabotage um ein Delikt handelt, das vielfach mehrmals ausgeübt wird, sodass man in Osterburg wachsam bleibt.
Der Ort in der Altmark zählt rund 10.000 Einwohner und befindet sich unweit von Stendal. Nach Berlin sind es runde 130 Kilometer.
Prominentestes Beispiel für Sabotage bei einem Radrennen ist der Anschlag auf die Fahrer bei der 99. Tour de France im Jahr 2012. Unbekannte hatten Teppichnägel auf der Fahrbahn verteilt, bei der 14. Etappe stürzten mehrere Profis, der Kroate Robert Kiserlovski gab mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch auf, 30 der 50 Fahrer mussten ihre Reifen wechseln. Das Entsetzen war groß. „Ein dummer Streich, der sehr gefährlich war für die Fahrer. Wir wissen nicht, wer der Täter ist“, kommentierte Tourchef Christian Prudhomme.
Quelle: AZ Online