Ausgerechnet das Museum Plagiarius in Solingen bei Köln ist Schauplatz für eine Vortragsreihe zu den Themen Patentrecht und Patentschutz. In dem Museum im Südpark der Stadt werden rund 350 Originale und deren Plagiate ausgestellt, womit der Ort geradezu optimal für die Aufklärung über Industriespionage aber auch Verletzungen des Patentschutzes erscheint. Entwickelt wurde das Museumskonzept im Jahr 2006, Eröffnung war 2007.
Derzeit läuft hier eine Vortragsreihe, die noch bis in den Dezember andauert. Zu hören sind die Erkenntnisse hoch spezialisierter Anwälte zu Themen aus dem Patentrecht und Fragen des Patentschutzes. Dabei geht es teilweise überaus praktisch zu und es wird darüber informiert, was Unternehmen gegen Plagiate tun können und wie eine Lauschabwehr auch den lästigen und kostenintensiven Bereich Industriespionage in den Griff bekommt.
Die Dozenten stammen aus der bekannten Rechtsanwaltskanzlei Michalski, Hüttermann & Partner mit Sitz in Düsseldorf. Das Unternehmen gilt als ausgewiesener Experte im Bereich Patentrecht und berät in diesem Kontext mehr als 1.000 Firmen in ganz Deutschland. Patentschutz ist vor allem für die vielen mittelständischen Betriebe in Solingen und Umgebung ein großes Thema und so dürfte auch in diesem Jahr großer Besucherzuspruch herrschen. Einer der Gründe kann auch darin liegen, dass in den Vorträgen die Grundlagen im Patentrecht vermittelt werden und die entsprechenden Abteilungen der zuhörenden Unternehmen ein besseres Gefühl für drohende Risiken erhalten. Die Teilnahme an allen drei Vorträgen führt zur Ausstellung eines Zertifikats.
Vor allem Unternehmen aus Solingen und Umgebung, die im internationalen Geschäft sind, stoßen in patentrechtlichen Fragen bald an ihre Grenzen. Wer im Ausland investiert, muss diese Investitionen auch absichern und sich vor Plagiaten und Lauschangriffen schützen. Auch die Anmeldung eines Patents will geübt sein und bedarf der Mithilfe eines Fachjuristen, da das Patentrecht von Land zu Land unterschiedlich ausfällt und zudem (noch) in verschiedene Sprachen übersetzt werden muss.
In Solingen sind es vor allem Unternehmen, die Messer und/oder Scheren und andere Schneidwerkzeuge herstellen. Der Ort ist eine echte Marke und so muss darauf geachtet werden, dass der Hinweise „Made in Solingen“ wirklich nur von Unternehmen aus der Region genutzt wird und nicht auch auf den Produkten der fernöstlichen Konkurrenz prangt.
Quelle: Solinger Tagblatt