Ein Pflegedienst bat in diesem Fall die Ermittler der DETEKTIV AG um professionelle Hilfe in einem Fall vermuteter Rechtsverstöße. Die Tragweite der vermuteten Missstände war enorm und ging über einen bloßen Abrechnungsbetrug hinaus. Die unter Verdacht stehende Mitarbeiterin war als mobile Pflegekraft im hessischen Griesheim im Einsatz. Innerhalb weniger Tage hatte es Anfragen bei der Pflegedienstzentrale gegeben, warum die Betreuung pflegebedürftiger Menschen „neuerdings“ nicht mehr täglich erfolge. In beiden Fällen handelte es sich um besorgte Nachbarn, die sich um das Wohlergehen von Pflegefällen ohne eigene Angehörige sorgten. Sollte sich der Verdacht bestätigen, so waren für die betreffende Mitarbeiterin nicht nur disziplinarische Maßnahmen denkbar. Deshalb sollte dieser Fall von Anfang an professionell durchdacht und Beweise mit technischen Hilfsmitteln gesichert werden.
Ermittler führen verdeckte Beobachtungen durch
Die Detektive wurden von den Auftraggebern nicht nur über den Wohnort der Mitarbeiterin informiert, die mutmaßlich für nicht geleistete Hausbesuche bei pflegebedürftigen Personen falsche Arbeitsleistungen zur Abrechnung brachte. Sie erhielten für die Ermittlungen zum unterstellten Abrechnungsbetrug auch eine Liste der von der Mitarbeiterin zu betreuenden Personen. Damit sollte jeweils direkt vor Ort in Griesheim überprüft werden, in welchem Intervall tatsächlich eine Versorgung der teilweise an Vorstufen der Demenz leidenden Personen erfolgte. Tatsächlich konnte mit den einwöchigen Beobachtungen protokollarisch dokumentiert werden, dass etwa die Hälfte der zu betreuenden Personen nur an jedem zweiten Tag Besuch von der mobilen Pflegerin erhielt. Eine Klärung dieses Abrechnungsbetrugs war also dringend nötig, nicht nur, weil sich der Pflegedienst sonst mit seinen an die Pflegekassen gestellten Abrechnungen selbst eines Rechtsverstoßes schuldig machte. Sondern in erster Linie auch, damit es durch die unterlassene Betreuung nicht zu fatalen Folgen kam.
Ermittlungen zeigen: Fall symptomatisch für überlastete Pflegekräfte
Die Ermittlungsergebnisse der Beobachtungen durch die DETEKTIV AG in Griesheim machten ein sofortiges Eingreifen erforderlich: Alle von der Verdächtigen betreuten Personen wurden mit sofortiger Wirkung durch andere Pflegekräfte betreut. Außerdem konfrontierte die Leitung des Pflegediensts die Dame mit den Ergebnissen zum von den Detektiven bestätigten Abrechnungsbetrug. Wie sich herausstellte, hatte die Mitarbeiterin ihre Betreuung aufgrund persönlicher Überlastung genau bei den Patienten reduziert, bei denen sie aufgrund der jeweiligen Situation nicht sofort mit Schwierigkeiten rechnen musste. Trotzdem musste sie die Konsequenzen für ihr Handeln tragen, da sie sich nicht rechtzeitig anderweitig um eine Lösung des Problems bemüht hatte.