Werden Verkaufserlöse nicht korrekt erfasst und abgerechnet, so hat es unsere Detektei in den meisten Fällen mit Mitarbeitern zu tun, die gewisse Umsatzanteile in die eigene Tasche abzweigen. In diesem Fall konnte unser Auftraggeber aus Lampertheim allerdings gar nicht durch fehlende Umsatzerlöse auf den vermuteten Abrechnungsbetrug schließen. Im Gegenteil: Eine etwa zwei Monate zuvor als Aushilfe engagierte 18-jährige Schülerin aus Lampertheim fuhr bei schönem Wetter an Nachmittagen und am Wochenende mit einem Eisfahrrad durch die Innenstadt von Lampertheim, um für den Eissalon des Auftraggebers zusätzliche Erlöse zu generieren. Die Umsätze waren im Verhältnis zur verkauften Eismenge stets überdurchschnittlich gewesen. Der Verdacht eines Abrechnungsbetrugs hatte sich nur deshalb ergeben, weil dem Eissalonbesitzer aus immer mehr Richtungen zugetragen wurde, dass seine Mitarbeiterin von ihrem Verkaufsfahrrad aus an viele Leute Eis verschenken würde.
Detektive bringen sich in der Innenstadt von Lampertheim in Stellung
Unsere erfahrenen Detektive wollten das Geschehen direkt vor Ort in Lampertheim unter die Lupe nehmen und nahmen sich vor, an insgesamt fünf Observationstagen die Verkaufstätigkeit der jungen Dame lückenlos zu überwachen und zu dokumentieren. Anschließend sollten die verkauften Eisportionen mit den offiziell abgerechneten Umsatzerlösen verglichen werden. Tatsächlich fiel auf, dass die noch sehr junge Eisverkäuferin scheinbar bei rund einem Drittel ihrer Kundschaft auf das Kassieren verzichtete. Bei den auf diese Art beschenkten Personen handelte es sich allem Anschein nach überwiegend um Schulfreunde, Verwandte und Bekannte – darauf konnten unsere in Lampertheim tätigen Ermittler aufgrund der Art des Umgangs mit der Zielperson schließen. Am Ende der fünf Tage dauernden Beobachtungen ergab ein Abgleich zwischen Verlaufserlösen und den dokumentierten Verkäufen der Eisportionen, dass die Abrechnung auf den Cent genau stimmig war.
Auftraggeber legt anhand der erhobenen Beobachtungsdaten die Karten auf den Tisch
Nach den Ermittlungen unserer Detektei konnte unser Auftraggeber aus Lampertheim eigentlich beruhigt sein, dass in der Tat kein Abrechnungsbetrug vorlag. Allerdings wollte er dem Rätsel auf den Grund gehen, wie das korrekte Umsatzergebnis aus dem Eisverkauf mit den offensichtlich verschenkten und nicht abkassierten Portionen zusammengehen konnte. Daher legte er die Karten auf den Tisch und berichtete der Schülerin von den Beobachtungen durch unsere Wirtschaftsdetektive. Die junge Dame war zwar kurz irritiert über die Überwachung durch eine Detektei, konnte aber schließlich die Beweggründe und Zweifel ihres Arbeitgebers nachvollziehen. Sie erklärte, dass sie den Job finanziell aufgrund ihrer reichen Eltern eigentlich nicht nötig habe, ihn aber aufgrund einer Abmachung mit diesen zur Zufriedenheit aller hatte ausführen wollen. Es hatte ihr Freude gemacht, den doch eher simplen Job in der Wertschätzung anderer dadurch aufzuwerten, dass sie Freunde und Bekannte auf Eis eingeladen hatte. Sie hatte aber eine genaue Strichliste geführt und alle „verschenkten“ Eisportionen stets korrekt von ihrem mehr als üppigen Taschengeld bezahlt. Unser Auftraggeber aus Lampertheim war ebenso wie unsere Detektive schwer beeindruckt von der enormen Ehrlichkeit der jungen Frau. Der Besitzer des Eissalons erlaubte ihr, an enge Freunde auch ohne finanziellen Ersatz weiterhin Gratis-Eis auszugeben, solange sich das Ganz in gewissen Grenzen hielt.