Die Täter mögen es für einen Scherz gehalten haben, doch handelte es sich um einen schweren Fall von Sabotage. In Oberlinxweiler, unweit von Saarbrücken ist ein abgesägter Maibaum direkt in eine Oberleitung gekracht. Ausgangspunkt war ein so genannter „Hexenstreich“, bei dem in Oberlinxweiler ein Baum gefällt wurde. Nicht nur, dass dabei eine schöne Linde umgehauen wurde: der Baum verfing sich zudem mit seiner Krone in den Stromleitungen.
Glücklicherweise blieb die Sabotage ohne ernsthafte Folgen, denn die Stromversorgung wurde nicht unterbrochen. Ebenfalls kam ein unter den Oberleitungen abgestellter Verkaufswagen für Wein nicht zu Schaden. Nichtsdestotrotz hat die Polizei aus St. Wendel nun Ermittlungen eingeleitet, um den Tätern auf die Schliche zu kommen. Allein die Wucht, die der Maibaum entwickelte, hätte erhebliche Schäden anrichten können, weshalb diese Tat nicht ungeahndet bleiben soll.
Aktuell gehen die Ermittler davon aus, dass sich die Sabotage gegen 02:20 Uhr auf der Niederlinxweiler Straße ereignete. Die Täter waren dabei mit einer Säge unterwegs und nahmen die Beschädigungen offenbar billigend in Kauf. Hierfür spricht auch, dass sich bislang niemand bei den ermittelnden Behörden gemeldet und die Tat gestanden hat.
In diesem Fall von Sabotage ist die Gemeinde noch glimpflich davon gekommen. Lediglich die Mitarbeiter der Stadtwerke St. Wendel musste ausrücken und den Baum von der Oberleitung entfernen. Das entstandene Risiko war jedoch durchaus vorhanden. Ein interessantes Detail besteht darin, dass die Polizei nicht nur wegen des Maibaums, sondern auch wegen eines Falles von Vandalismus ermitteln musste. Hier ging es um Scheiben an der Grundschule Oberlinxweiler, die offensichtlich von zwei elfjährigen Kindern eingeworfen wurden.
Die nun bekannt gewordenen Fälle von Sabotage im Saarland mögen auf den ersten Blick harmlos anmuten. Es ist jedoch so, dass deutlich größere Schäden hätten entstehen können. Es mag sich hier eher um Fahrlässigkeit handeln, doch dürfte es nach einem erfolgreichen Abschluss der Ermittlungen dennoch zu einem Strafverfahren kommen.
In der Hexennacht zum 1. Mai hatten zudem Kinder und Jugendliche in Gersheim-Rubenheim mehrere Fahrzeuge, Briefkästen, Bushaltestellen und Plakate mit Nazi-Symbolen besprüht. Der Schaden betrug mehrere Tausend Euro. Die Täter wurden letztlich ermittelt. In Limbach hatte man zeitgleich Gullydeckel aus der Straße gehoben.
Quelle: Saarbrücker Zeitung