Die Kneipenlandschaft in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf wurde erneut zum Ziel der Ermittler. Während es in der Altstadt sonst meist um Videoüberwachung und Diebstahl oder Gewaltdelikte geht, wurden nun Ermittlungserfolge im Bereich Schwarzarbeit gefeiert. Darüber hinaus stellten die Ermittler verschiedene Waffen sicher. Im Einzelnen waren dies ein Einhandmesser, ein Elektroschocker sowie ein Holzknüppel.
Als ebenso problematisch erwies sich jedoch, dass in dem Lokal einige hygienische Mängel vorherrschten. Hinzu kam, dass das Restaurant mit angeschlossenem Club auch vier Kilogramm Tabak für Wasserpfeifen bevorratete, der nicht verzollt war.
Besonders ins Gewicht fielen jedoch die zahlreichen Verstöße gegen die Arbeitsstättenverordnung sowie die immer wieder aufgedeckte Schwarzarbeit. Insgesamt waren zehn Ermittler des Zolls bzw. der Finanzkontrolle Schwarzarbeit sowie 16 Polizeibeamten im Einsatz. Die Polizisten gehörten zum Einsatztrupp „Prios“ („Präsenz und Intervention an offenen Szenen und Brennpunkten“). Überprüft wurden vier Restaurants bzw. Clubs und insgesamt 22 Arbeitnehmer.
Von den 22 Personen konnten drei keine gültige Arbeitsgenehmigung vorlegen und zwei hatten nicht ihre Stunden gemäß Mindestlohngesetz aufgezeichnet. Hinzu kamen Verdachtsfälle auf Schwarzarbeit durch Scheinselbständigkeit sowie Steuerhinterziehung.
Damit nicht genug, denn auch in puncto Hygiene wurden einige erschreckende Funde gemacht. Aus diesem Grund untersagte der Ordnungs- und Servicedienst zunächst einmal sowohl die Zubereitung als auch das Angebot an Speisen.
Beinahe ein Klassiker waren die verschiedenen Betrügereien, die den Betreibern vermutlich nachgewiesen werden können. So fanden sich drei Spielautomaten ohne Konzession, die umgehend versiegelt wurden und Trichter, mit denen mutmaßlich billiger Wodka in Flaschen mit Etiketten einer hochwertigen Marke umgefüllt wurde.
Noch sind die Ergebnisse der Razzia in Düsseldorf nicht vollständig ausgewertet. Es steht jedoch schon jetzt zu erwarten, dass sich noch mehr Fälle von Schwarzarbeit und anderen Delikten finden und die Staatsanwaltschaft jede Menge Gründe für die Erhebung einer Anklage erhält. Zu Festnahmen kam es jedoch offensichtlich nicht, sodass die Betreiber der Clubs und Restaurants am Ende eher mit Geldstrafen rechnen könnten.
Quelle: Westdeutsche Zeitung