Ein Fall von Schwarzarbeit in Erlangen hat zu empfindlichen Strafen geführt. Das Strafmaß wurde vom Hauptzollamt Nürnberg bekannt gegeben und besteht in einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren Haft sowie eine Geldstrafe in Höhe von 5.400 Euro. Es wurde dabei berücksichtigt, dass die Angeklagte zuvor niemals strafrechtlich relevant in Erscheinung getreten war und sich zudem bei den Ermittlungen kooperativ zeigte.
Es wird jedoch in den Medien von einem schweren Fall gesprochen, was sich in der Schadenssumme von 330.000 Euro niederschlägt. Die Unternehmerin hatte eine Reinigungsfirma betrieben und Aufträge in Erlangen sowie in anderen Orten der Region übernommen. Dabei setzte sie in verschiedenen Fällen auf Schwarzarbeit bzw. beschäftigte sogar Arbeitnehmer ohne, dass diese jemals zu den Sozialversicherungen angemeldet waren. Diese Form der Kriminalität gelang auch deshalb, weil der monatliche Lohn stets bar ausgezahlt wurde. Das Problem dabei besteht nicht nur in einem Hinterziehen von Geldern aus den System der Sozialversicherung, sondern auch darin, dass die Arbeitnehmer im Falle von Krankheit oder eines Unfalls keinerlei Sicherung genießen. Selbiges gilt natürlich auch in vollem Umfang für die nicht erfolgte Renten- und Arbeitslosenversicherung.
Damit nicht genug, denn die Unternehmerin förderte nicht nur die Schwarzarbeit in ihrem Unternehmen, sondern unterließ es auch, in sechsstelliger Höhe Gewerbe- und Umsatzsteuer zu zahlen. Entsprechend verschärfte sich das Strafmaß noch einmal, da hier nicht von einem reinen Vergessen auszugehen ist, sondern eine gezielte Straftat vorliegt.
Grundsätzlich entstehen durch Schwarzarbeit Jahr für Jahr Schäden in Milliardenhöhe. Zu den Geschädigten zählt in erster Linie die Allgemeinheit, weil die Gelder den Sozialversicherungsträgern fehlen. Die Folge können auf lange Sicht Beitragserhöhungen sein, unter denen dann sowohl die Allgemeinheit als auch der Wirtschaftsstandort Deutschland leidet. Auch ist Schwarzarbeit unfair gegenüber all denen Betrieben, die ehrlich wirtschaften. Diese können kein so attraktiven Konditionen anbieten, da deutlich mehr Lohnnebenkosten gezahlt werden. Mit anderen Worten wird die Kalkulation durch Schwarzarbeit naturgemäß erleichtert, was aber einen hohen Preis hat.
Quelle: Nordbayern.de