In Wedel bei Hamburg ist es zu einer Brandstiftung gekommen. Die Ermittler gehen mittlerweile davon aus, dass es sich auch um Brandstiftung gehandelt haben könnte. Entsprechend wirft die Staatsanwaltschaft dem ehemaligen Betreiber einer Diskothek sowohl die Anstiftung zum Legen des Feuers als auch damit verbundenen Versicherungsbetrug vor.
Die Tat ereignete sich im Mai 2017 in einem Gewerbekomplex in der Rissener Straße, in der auch eine Diskothek untergebracht war. Die Staatsanwalt Itzehoe ist für den Fall zuständig und verhandelt vor der Großen Strafkammer am Landgericht. Noch ist allerdings kein konkreter Termin für den Beginn der Hauptverhandlung benannt.
Angeklagt ist ein 37-Jähriger, der zuvor Betreiber der Diskothek war. Der Vorwurf lautet auf Anstiftung zu einer besonders schweren Brandstiftung. Die Schwere der Tat resultiert auch daraus, dass der mutmaßliche Täter davon ausgehen musste, dass sich zum Zeitpunkt des Brandes noch Menschen in dem Gewerbekomplex aufhielten. Darüber hinaus war die Brandstiftung nicht die einzige Straftat, sondern ging mit einem Versicherungsbetrug einher. Im Falle einer Verurteilung könnte demnach eine Haftstrafe von mindestens fünf Jahren verhängt werden.
Ebenfalls auf der Anklagebank sitzen ein 38-jähriger Mann aus Wedel und ein 36-Jähriger aus Hamburg. Beide sitzen ebenfalls schon in Haft und sollen eine fünfstellige Summe für Brandstiftung und Beihilfe zum Versicherungsbetrug erhalten haben. Auch hier kann eine Haftstrafe von mindestens einem Jahr erfolgen, sofern es zu einem Urteil kommt.
Die Männer waren am Himmelfahrtstag in die Diskothek eingedrungen, hatten dort randaliert und dann das Feuer gelegt. In dem Komplex befanden sich nicht nur verschiedene Club- und Partyräume, sondern auch ein asiatisches Restaurant, eine Spielhalle, eine Autovermietung sowie eine Werkstatt.
Das Feuer musste mit 180 Feuerwehrleuten bekämpft werden und verursachte einen Sachschaden in Millionenhöhe. Auch mussten sich zwei vietnamesische Köche im Untergeschoss des Gebäudes verschanzen und konnten erst runde neun Stunden nach Ausbruch des Feuers aus den Flammen gerettet werden.
Das Gebäude ist seit dem Ausbruch des Feuers eine Ruine und ein Termin für einen Wiederaufbau steht derzeit in den Sternen.
Quelle: Wedel-Schulauer Tageblatt