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Versicherungsbetrug: TV-Serie sorgt für sinkende Zahlen

Versicherungsbetrug: TV-Serie sorgt für sinkende Zahlen

Im Zeitalter der Digitalisierung ändern sich offensichtlich auch die Methoden, mit denen Versicherungsbetrug begangen wird. Zu diesem Schluss gelangt der Leiter Schaden der Gothaer Versicherung und hat zu diesem Thema im Rahmen der Messe “Schadenmanagement und Assistance” in Leipzig ein Referat gehalten. Mittlerweile setzen auch die Versicherer bei Versicherungsbetrug auf maschinelle Erkennung und betreiben zudem gezielt Öffentlichkeitsarbeit.

Versicherungsbetrug tritt in der heutigen Zeit auf drei verschiedene Arten auf. Mit 64 Prozent besonders häufig sind Schäden, die zwar in dieser Form aufgetreten sind, die aber eigentlich nicht versichert gewesen wären. Ein Musterbeispiel ist ein Gegenstand, der eigentlich dem Eigentümer heruntergefallen ist, der dann jedoch vom Versicherten einer Haftpflicht-Police übernommen wird. Vergleichbares findet sich sowohl bei Brillen als auch bei Smartphones oder Autos und vielen anderen Gegenständen. Für die Ermittler ist diese Form von Versicherungsbetrug so gut wie nicht nachweisbar, wenngleich sich manche Betrüger nach kritischer Nachfrage in Widersprüche verzetteln.

Ebenfalls ein rundes Drittel der Fälle besteht darin, dass zum Zwecke des Versicherungsbetrugs bestehende Schäden deutlich höher angegeben werden als sie eigentlich sind. Hier arbeiten die Versicherten gerne auch mit Photoshop oder anderen Bildbearbeitungsprogrammen und manipulieren auf diese Weise die Rechnungen. Zuletzt existieren zu vier Prozent Fälle, die kurzerhand erfunden wurden, um Geld von der Versicherung zu ergaunern.

Ein interessantes Phänomen ist dabei die Rolle der Medien. Auf der einen Seite finden sich im Internet immer wieder regelrechte Anleitungen, wie Versicherungsbetrug am Besten ausgeübt wird. In diesem Kontext ist auch zu beobachten, dass die Hemmschwelle immer dann sinkt, wenn die Verträge anonymisiert abgeschlossen wurden und kein realer Ansprechpartner existiert. Auf der anderen Seite helfen die Medien jedoch auch bei der Senkung der Betrugsquote. So wurden nach der Ausstrahlung der RTL-Serie „Die Versicherungsserie“ zahlreiche Schadensmeldungen zurückgezogen und sogar bereits regulierte Schäden an die Versicherung rücküberwiesen, da offensichtlich keine genaue Kenntnis über die Methoden der Versicherer existierten.

Diese sind mittlerweile in der Lage, auch bei großen Datenmengen nach bestimmten Mustern zu suchen, die Versicherungsbetrug nahelegen. Besonders auffällig ist dies bei Versicherten, die Policen abschließen, kurz danach einen Schaden melden und die Versicherung prompt wieder kündigen. Da es sich um zentrale Dateien handelt, lassen sich derartige Verhaltensweisen leicht überprüfen und im Fall der Fälle eine Warnung ausgeben.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der umfangreichen Schulung der Schadensregulierer. Diese sind aufgrund einer Analyse der Lebensumstände des Versicherten und auf Basis eines Gesprächs mittlerweile gut in der Lage, die Wahrscheinlichkeit für Versicherungsbetrug einzuschätzen und auf dieser Basis für oder gegen eine Schadensregulierung zu entscheiden.

Quelle: Versicherungswirtschaft Heute

Disclaimer: Die dargestellten Fälle wurden zum Schutz der Mandanten anonymisiert bzw. pseudonymisiert.

asd